Die Findelkinder bei
facebook :

Unsere Reise zu Angelika, Franco und den Findelkindern

 

Am Samstag, 5. Oktober sind wir, Pia und ich, wie vorgesehen, am späteren Nachmittag bei Angelika und Franco in Posara angekommen. Leider bei Regen, aber wir waren glücklich, das abgelegene Heim auf Anhieb gefunden zu haben.

 

Franco servierte uns ein herrliches Abendessen, viele wunderbare italienische Spezialitäten.

 

In unserer Nähe war  Nero, der wegen einem chronischen Schnupfen viel im Hause verweilt. Angelika zeigte uns die Wohnung. In einem Zimmer befand sich Piccolina, deren Tage gezählt sind, weil sie FIP hat. Deswegen ist sie auch immer drinnen.

 

Am Sonntag war das Wetter zum Glück etwas schöner, und wir besuchten zu dritt den „Stall“. Diesmal mit Pias Auto, ansonsten fährt Angelika mit ihrem Mofa. Dort leben viele Katzen ( u. a. meine Patenkatze Milano), aber auch Pioggia, das Pferd und Lissy, das Pony von Angelika.

Viele Katzen kamen auf uns zu, die meisten zutraulich. Alle Tiere wurden gefüttert und getränkt, und wir blieben  eine Zeitlang dort, um genügend Streicheleinheiten geben zu können.

 

(... nach den Fotos (anklicken zum vergrößern) geht`s weiter )

 

 

Danach ging es Richtung Fivizzano, wo Angelika Pferd, Esel und Schafe eines Kollegen zu versorgen hatte, während Pia und ich mit Rechen und Schubkarre die Pferdeäpfel entfernten.

 

Später sollte es nach Debico gehen, unterwegs bekam aber noch eine Gruppe Katzen auf eine abenteuerliche Art und Weise ihr Essen: Weil Angelika nicht auf dieses verlassene Grundstück darf, muss sie jedes Mal umständlich am Gartentor hinaufklettern und links und rechts das Futter auf die Eingangsmauern stellen. Eine ganz spezielle Aktion!

 

In Debico angekommen, erwarteten uns viele Katzen auf einem kleinen Grundstück mit Katzenhäuschen und Essplätzen – alles von Angelika eingerichtet – welches ihr ein Mann zur Verfügung stellt. Wir blieben auch dort eine Zeitlang, um nach der Fütterung die Katzen zu streicheln, was sie sehr genossen.

 

Wieder daheim, durften wir noch den grossen Garten mit den vielen Feigen und anderen Fruchtbäumen anschauen. Viele Katzen kamen uns da entgegen, jede einzigartig auf ihre Weise. Und dazwischen watschelten die dreizehn Hühner herum, welche dort im Paradies leben, wenn man weiss, wie erbärmlich es den meisten ihrer Artgenossen geht.

 

Am Abend gab’s wiederum ein wunderbares italienisches Abendessen, von Franco zubereitet, mit selbstgemachten vino rosso.

 

Den Montag verbrachten wir ähnlich, es ist Angelikas Tagesablauf. Was wir realisierten: Man kann sich die viele Arbeit gar nicht vorstellen, die zu machen ist, wenn man nicht selbst mal dabei war. Da müssen ja bei den Katzen auch noch Zecken entfernt werden, Wunden gereinigt usw.usf. Wir denken, wenn man nur zwei Tage bleibt, wie wir, ist man kaum eine grosse Unterstützung. Bis Angelika die Arbeiten erklärt hat – was – wie – wo – hat sie es bereits selber ausgeführt.

Und sie leistet eine enorme und wertvolle Arbeit!

Wenn man wirklich als Volontär etwas für die Findelkinder machen will, ist es sicher von Vorteil, gut vorbereitet und gezielt eine Arbeit zu verrichten, die vorher mit Angelika abgesprochen wurde.

 

Am Dienstagmittag hiess es dann schon Abschied nehmen, Arbeit und Pflichten riefen. Wir fuhren mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurück in die Schweiz, mit vielen, vielen Eindrücken... und grosser Hochachtung vor Angelika, die voll an der Front arbeitet.

 

Und nicht vergessen möchten wir, Franco ein grosses Kompliment für seine himmlischen Speisen zu machen!

 

 

Judith Bürgi und Pia Berger